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Jubiläum Roßlau|800

 

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Kalenderblätter RO|800Februar
[von Klemens Maria Koschig]

1. Februar

Fast eintausend Jahre lang gab es in Roßlau ein Gefängnis, saßen die kleinen Sünder ihre Strafe auf der Burg und seit 1879 im Gefängnis am Rathaus ab. Die „schweren Jungs“ saßen in Dessau oder Bernburg, später auch in Coswig ihre Strafen ab, während ihnen im Mittelalter ohnehin in der Regel der berühmte kurze Prozeß gemacht wurde.

Nach der Befreiung der Bauern während des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 diente das Stadtgefängnis Roßlau zunehmend nur noch als Untersuchungshaftanstalt (UHA) Roßlau. Diese wurde am 1. Februar 1956 endgültig aufgelöst. Das Personal  wechselte in die Justizvollzugsanstalt Dessau über.

So sollte uns Roßlauern der Erhalt der Dessauer JVA auch im besonderen Maße am Herzen liegen.

2. Februar

Am 2. Februar 1628 genehmigte der Roßlauer Stadtrat den Bierschank durch Martin Balzer.
Da 1626 sowohl das Rathaus (mit der "Stadtschencke") als auch das Brauhaus weggebrannt waren, erhielt Martin Balzer das Privileg, Zerbster Bier bei einem Zins von 6 Groschen je Faß ungeachtetet des bleibenden Rechts des Roßlauer Rats auf den Ausschank dieses Bieres fortan in seiner Gastwirtschaft und Herberge auszuschenken.
Die Genehmigung soll erlöschen, wenn "Gott gnade Verleÿhen würde", daß die Stadt wieder eine eigene Stadtschenke bekäme. Dafür muß Balzer alle Reisenden aufnehmen, die in die Stadt kommen.
Nun eine eigene Schenke hat die Stadt erst 1990 bekommen, als das Kreiskulturhaus mit seinem Restaurant städtisch wurde. Das war aber nur ein kurzes Kapitel, denn das Objekt mußte bald (30. Dezember 1992) seinem Alteigentümer zurück gegeben werden. Wegen der bevorstehenden Schließung des Hauses wurde der traditionelle Schifferball vom zweiten Sonnabend im Januar auf Dezember 1992 vorverlegt.
Als Anfang 1994 aber ein Zerbster Unternehmer das berühmte Zerbster Bitterbier wieder auflegte, mahnte der Roßlauer Bürgermeister das alte Privileg des Rates an, in der Schifferstadt alleinig dieses beliebte Bier ausschenken zu dürfen. Da es aber immer noch bzw. schon wieder keine „Stadtschencke“ gab, erneuerte der Stadtrat am 26. Mai 1994 den Beschluß vom 2. Februar 1628 und hob den „Sechs-Groschen-Markt“ aus der Taufe. Doch der ist wie das Bitterbier auch schon wieder Geschichte.

Es war 1899 im Gegensatz zum Jubiläumsjahr 2015 schön kalt in Roßlau. Und so wurde die Radfahr-Lehrbahn in der Lindenstraße (heute Goethestr.) in eine Eisbahn umgewandelt und am 2. Februar 1899 in Betrieb genommen worden. Bei günstiger Witterung wurde sie sogar abends beleuchtet.

3. Februar

Burg und Stadt Roßlau waren ein altes Lehen des Freien und Weltlichen Reichsstifts zu Quedlinburg, mit dem von Alters her die Fürsten von Anhalt belehnt wurden. Am 3. Februar 1415 bekannte die Äbtissin Adelheid IV., Gräfin zu Ysenburg (1405-1435), daß sie den Gebrüdern Albrecht, Bernhard und Otto, Fürsten von Anhalt, das Haus "Roßlaw" mit Geleiten, Zöllen, Pachten, Pflegen, Gülden, Diensten, Renten, Freiheiten, Holzungen mit Wildbahnen, Wild, Wasser, Wassermühlen usw. zu Lehen gegeben hat. Es ist die erste urkundliche Erwähnung unserer Rosselmühlen.

Seit 1964 wurde die Straße nach Coswig erneuert und dabei auch die Trasse verändert, so dass fortan Klieken umfahren wird. Auch in Roßlau erfuhr die F187 einige Veränderungen, vor allem am Platz des 1. Mai (heute Schweinemarkt) und an der Einmündung der Hauptstraße am Jahnstein. Die Fernverkehrsstraße wurde am 3. Februar 1967 wieder für den Verkehr freigegeben.

4. Februar

Am 4. Februar 1419 verschrieb Fürst Albrecht III., der Ältere von Anhalt (+ 1423) seiner Gemahlin Ilse (Elisabeth von Querfurt, + 1452), Schwester des Protze von Querfurt, das Schloß "Rosslow" als "Leibzucht" (Witwensitz), dazu Roßlau, "den Fleck", und die Dörfer Rodleben, Tornau, Bernsdorf, Wertlau und zwei Mühlen. "Rosslow, den Fleck mit 6 Schock böhmischer Groschen von der gewöhnl. Bede". Die Bede war eine Art Vermögenssteuer auf Grundstück, Gebäude und Vieh und wurde auch Schoß genannt. Außerdem gehörten die Zölle bei Roßlau und auf dem Bergfrieden dazu.

5. Februar

Am 5. Februar 1990 eröffnete das NEUE FORUM ROSSLAU Gespräche mit CDU und LDPD über die Möglichkeit der Bildung einer Großen Koalition in der im Mai zu wählenden Stadtverordnetenversammlung. Ziel war es, alle demokratischen Kräfte für den Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in Roßlau zu bündeln und dafür auch die besten Köpfe der Stadt zu gewinnen.
Obwohl das NEUE FORUM am 6. Mai drittstärkste Kraft in Roßlau wurde, schlossen sich nur CDU, SPD und FDP zu einer Großen Koalition zusammen. Erst nach dem Rücktritt von Bürgermeister Helmut Jost (CDU) am 4. Oktober 1990 wurde das FORUM in die Große Koalition aufgenommen. Es wurde für die Stadt zu einem Erfolgsbündnis.

6. Februar

Es gibt den Begriff der „Duplizität der Ereignisse“, dass zum Beispiel unabhängig voneinander (zufällig) zwei gleiche oder sehr ähnliche Ereignisse vorkommen. So erscheint uns der 6. Februar in Roßlau als „Bäcker-Tag“. Das mag damit zusammenhängen, dass die Bäckerinnung immer Anfang Februar, nämlich am Mittwoch nach Lichtmeß (2. Februar) zusammentrat. Aber sehen Sie selbst:

Am 6. Februar 1714 wurde die Roßlauer Bäcker-Innung gegründet. Auf der ersten Morgensprache sprach der älteste Meister, Jakob Urban, der vorher schon Meister in
Wittenberg geworden war, die anderen beiden Roßlauer Bäcker, Johann Haupt und Johann Peter Weise, vor geöffneter Lade zu Meistern. Die „Becker Innungs-Articul“ hatte Fürst Karl Wilhelm von Anhalt-Zerbst (1652-1718) am 28. März 1713 genehmigt.

Die Stadt wuchs langsam, aber stetig, so dass am 6. Februar 1732 Johann George Scharnbeck  von der Roßlauer Bäckerinnung zum Meister gesprochen wurde. Dafür entrichtete die Innung Bürgermeister und Rat 1 Taler 18 Groschen.

Wieder war es ein 6. Februar, als Herzog Ferdinand von Anhalt-Köthen (1769-1830) im Jahre 1829 die Backgerechtigkeit für Bäcker Rieseler in der Elbgasse auf drei Jahre genehmigte, da sich Roßlau "bedeutend vermehrt habe", was diesen 9 Taler kostete. Bruder Heinrich von Anhalt-Köthen (1778-1847) verlängerte die von Rieseler begehrte Back-Konzession nicht, sondern wies ihn an, das Meisterrecht bei der Innnung zu erwerben, was der dann auch tat.

7. Februar

Wir bleiben bei der Bäcker-Innung. Am 18. Juli 1881 war mit der Reichs-Gewerbe-Ordnung ein modernes Gewerbegesetz verabschiedet worden. Diese ließ es ratsam erscheinen, dass jedes Gewerbe eine eigene Innung bildete. So kam es, dass sich am 26. Oktober 1882 die seit 1760 vereinigten Fleischer und Bäcker wieder trennten und eigene Innungen bildeten. Die Bäcker stellten am 7. Februar 1883 ihr „Statut der Bäcker-Innung zu Roßlau (Bezirk Stadt Roßlau und die benachbarten Dorfschaften in einem Umkreise von 3 Stunden) auf und erhielten dafür am 16. März 1883 die Genehmigung der Herzoglichen Regierung. Der am 27. März 1883 vor Bürgermeister Emil Poetsch konstituierten neuen Bäckerinnung gehörten die Bäckermeister Wilhelm Schumann, Carl Urban, Friedrich Urban, Fr. Kläring, Emil Kohlbach und Wilhelm Beier an.
Am 8. Februar 1914 feierte die Bäckerinnung im Saale des Hotels "Zum goldenen Löwen" ihr 200jähriges Bestehen. Da hatte die Innung ihre Höchstzahl von 29 Mitgliedern erreicht, während zur 250-Jahrfeier die Berufsgruppe noch 24 Bäckermeister zählte. Heute gibt es nur noch die Bäckerei Stübe im Mühlenbuschweg.

Vor der Sitzung des Stadtrates Roßlau am 7. Februar 2002 fand die feierliche Grundsteinlegung für den Ersatzneubau des Stadtpflegebetrieb hinter der Feuerwache statt. Er wurde noch im gleichen Jahr in Betrieb genommen und dient heute der Roßlauer Außenstelle des Stadtpflegebetriebes und – direkt neben der Roßlauer Feuerwache als Stützpunkt des Rettungsdienstes.

8. Februar

Entgegen anderslautender Beschlüsse der Kreistage Roßlau und Zerbst aus dem Jahre 1992 beschloß der Kreistag Anhalt-Zerbst am 8. Februar 1996 nach heftiger und emotional geführter Debatte in der Zerbster Stadthalle vor über 300 Zuschauern in geheimer Abstimmung den Sitz der neuen Kreissparkasse Anhalt-Zerbst nicht, wie vor der Kreisgebietsreform zugesichert, nach Roßlau sondern in die Kreisstadt Zerbst zu legen.

9. Februar

Am 9. Februar 1979 wurde der Aquarianer- und Terrarienverein Roßlau als Fachgruppe Aquarienkunde der Ortsgruppe Roßlau des Kulturbundes der DDR gegründet. Längst selbständiger eingetragener Verein ist er heute Bestandteil des lebendigen Vereinslebens in der Stadt und engagiert sich auch sehr zuverlässig am Stammtisch der Vereine.

10. Februar

Am 10. Februar 1900 wurde Dr. Joseph Heinrich Alfred Hottenrott vom Stadtverordneten-Kollegium zum Bürgermeister der Stadt Roßlau gewählt und folgte damit Dr. Georg Zimmer-Wallis (1854-1907) im Amte, der zuvor zum Bürgermeister von Bad Oeynhausen gewählt worden war. Alfred Hottenrott (1869-1927) war nur reichlich zwei Jahre Roßlauer Stadtoberhaupt und wechselte schon am 14. Juli 1902 nach Alfeld/Leine, wo er zum Bürgermeister auf Lebenszeit gewählt worden war. In seiner Bewerbung nach Alfeld schilderte er seine Zeit in Roßlau:
"Hier bot sich mir ein reiches Arbeitsfeld.
Es war mir vergönnt die Vorarbeiten für eine centrale Wasserleitung zu leiten, die Aufstellung eines speciellen Projectes durchzusetzen und den Bau selbst mit einer Anleihe von 500 000 M in die Wege zu leiten. Der Bau ist lebhaft im Gange und wird am 1. September d.Js. fertig.
Nicht ohne Widerspruch gelang es mir die Aufstellung eines einheitlichen, die ganze Stadt umfassenden, Canalisationsprojectes durchzusetzen, und ist die fertige Bearbeitung vor einigen Tagen eingegangen und harrt weiterer Beschlußfassung.
Die Errichtung eines Gewerbegerichtes ist gleichfalls mein Werk, ebenso die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Fabrikviertel mit Bahnanschlüßen, welche die Eisenbahndirection vor einigen Tagen genehmigt hat.
Als Vorsitzenden des Comitées zum Bau einer Kleinbahn Rosslau-Deetz-Loburg ist es mir gelungen die Sache soweit zu fördern, daß die erforderlichen Vorarbeiten durch einen Ingenieur in Angriff genommen werden können.
Der  Bau einer Mittelschule geht gleichfalls seiner Vollendung entgegen. -
Rosslau ist eine sehr rasch aufgeblühte und noch aufblühende Industriestadt mit vielen Fabriken, die ein selten großes Arbeitsfeld für einen jungen Verwaltungsbeamten abgab, leider wird die wünschenswerte Entwicklung der Stadt sehr gehemmt durch die mangelhaften finanziellen Kräfte der Stadt.
Nicht unerwähnt möchte ich noch lassen, daß es mir gelungen ist mit der Bevölkerung im schönsten Einvernehmen zu leben, und daß auch im Gemeinderat die schönste Harmonie herrschte.“
Doch auch in Alfeld hielt es ihn nicht lange. Schon am 9. Oktober 1906 legte er sein Amt nieder, nachdem ihm eine Abfindungssumme zugebilligt worden war, und ging als Syndikus nach Düsseldorf. Schließlich zog er am 22. Oktober 1908 als Rechtsanwalt und Notar nach Bonn um, wo er in der Poppelsdorfer Allee 70 eine sehr bekannte und gutgehende Praxis führte.
Alfred Hottenrott ist am 28. Juni 1927 in Bonn gestorben.

11. Februar

Roßlau hatte die 10.000-Einwohner-Marke überschritten, was wohl die Einrichtung eines Kaufhauses in der aufstrebenden  Stadt wirtschaftlich erscheinen ließ. So konnte dann der aus Rosenberg in Oberschlesien stammende Adolf Fried, der in der Dessauer Franzstr. 3/4 bereits ein Kaufhaus betrieb, am 11. Februar 1904 sein neu erbautes Kaufhaus in der Hauptstr. 11 eröffnen. Im Adreßbuch von 1907/08 warb er „Geschäftshaus I. Ranges für Manufaktur- u. Modewaren, Damen-, Herren- u. Kinder-Konfektion, Leinen- u. Aussteuer-Artikel, Sämtliche Kurz- u. Weisswaren, Wolle, Trikotagen, Schuhe, Putz in allen Preislagen, Haute Nowaute. Stets streng feste, aber unerreicht billige Preise. Verkauf nur gegen bar.“
Der Sohn Max übernahm das Kaufhaus, das von den Nazis „arisiert“ wurde. Karl Kammann übernahm das Haus, während sein rechtmäßiger Besitzer Straße fegen mußte. Am 14. April 1942 wurden Max Fried, seine Ehefrau Hedwig geb. Motteck undd die Tochter Margot Adolfine Eva, geboren am 15. Juni 1930 und am 19. Dezember 1937 katholisch getauft, nach Warschau deportiert. Dort verschwinden ihre Spuren. Vermutlich wurden sie alle im KZ Auschwitz ermordet.

12. Februar

Der 12. Februar 1993 bescherte der Stadt Roßlau (Elbe) wie der ganzen Region, der Heimat des Alten Dessauers einen schweren Schlag. Bundeskanzler Helmut Kohl hatte in den Gesprächen zur Wiedervereinigung Deutschlands den neuen Bundesländern mehr als eine höhere Bundeswehrschule zugesagt, was zu intensiven Bemühungen um den Umzug der Pionierschule aus München nach Roßlau führte. Eine Zeit lang hieß es sogar, dass auch die ABC-Schule Sonthofen im „Pionierstädtchen“ angesiedelt werden sollte. So nannten die sowjetischen Soldaten Roßlau.
Der erste Entwurf des Flächennutzungsplans, die Stadtentwicklungsziele waren auf die Wiederansiedlung der Pionierschule ausgerichtet. Auch die Politik bemühte sich auf allen Ebenen dafür den Weg frei zu machen. Am 12. Februar 1993 bemühten sich der Dessauer Regierungspräsident Dr. Gert Hoffmann und Bruno Menzel, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitbegründer der FDP in der DDR, in einem Gespräch mit hochrangigen Vertretern des Bundesministeriums für Verteidigung in Bonn um den Umzug der Pionierschule in München nach Roßlau und erhielten dabei eine definitive Absage. In der Mittagsstunde wurde darüberhinaus auch noch offiziell bekanntgegeben, daß das SchwBrBtl 703 nicht wie vorgesehen von Dessau nach Roßlau sondern nach Havelberg verlegt wird. Dies sollte dem Bund angeblich eine Kostenersparnis von 50 Mio DM erbringen.
Zu dieser Stunde war gerade das feierliche Gelöbnis von Rekruten in der Junkers-Kaserne beendet, als der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Siegfried Wachter den Saal des Offiziersheims betrat und bei der Ordonanz Kognac für alle bestellte, um die Hiobsbotschaft zu verkünden.
Seitdem gab es immer wieder Bemühungen diesen Beschluss rückgängig zu machen und wenigstens den Pionierstandort in Dessau-Alten und den Wasserplatz in Roßlau zu erhalten. Trotz einer hohen Akzeptanz in der Bevölkerung und einer ausgezeichneten Zusammenarbeit mit der Stadt Roßlau (Patenkompanie und vieles mehr) wurde der Standort zum 31. März 2007 aufgelöst. Am 28. März 2007 wurde die Dienstflagge eingeholt, das dreifache „Anker wirf!“ hallte noch lange nach.

13. Februar

Am 11.11.1965 um 11.11 Uhr hob der gebürtige Kölner Karl Venghaus gemeinsam mit weiteren Jecken den Roßlauer Karnevalclub (RKC) aus der Taufe. Und am 13. Februar 1966 war es dann so weit: Im Kreiskulturhaus fand die erste öffentliche Sitzung des RKC statt.
Für einige Veranstaltungen der 49. Session in der Alten Ziegelturnhalle sind noch Karten zu haben. Im November wird dann das große Jubiläum gefeiert.

14. Februar

Am 14. Februar 1913 beschloß die Stadtverordnetenversammlung Roßlau den Schillerplatz nach einem Entwurf des Stadtgärtners Haidenhain aus Allenstein in Ostpreußen künstlerisch zu gestalten. Dieser Entwurf war der 1. Preisträger eines Gestaltungswettbewerbs, für den 76 Bewerbungen eingegangen waren. Es ist allerdings nicht bekannt, ob der Entwurf komplett realisiert wurde, denn mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte die Stadt schnell andere Sorgen.

15. Februar

Lang, lang ist’s her: Vor 20 Jahren, am 15. Februar fand mit geladenen Gästen der Hotel- und Tourismusbranche die Eröffnungsfeier des ASTRA Hotels Roßlau statt. Der Bürgermeister war gebeten worden einen Vortrag über die Geschichte der Stadt zu halten. Dieser hatte als „roten Faden“: Wer in Roßlau Erfolg haben will, braucht einen langen Atem. Aber wenn es die Roßlauer erst einmal über die Schwelle geschafft haben, sind sie treu wie Gold.

16. Februar

Gibt es wirklich Tage im Jahr, bei denen in 800 Jahren Stadtgeschichte nichts besonderes geschah?
Das Wetter, eines unserer beliebtesten Gesprächsthemen, sorgte für Aufregung an einem 16. Februar: Ein starker Sturm verursachte 1962 zahlreiche Telefon- und Lichtleitungsbrüche.
Wer weiß mehr über den 16. Februar in Roßlau?

17. Februar

Am 17. Februar 1990 erschien die erste Ausgabe des „Roßlauer Wochenblatts“ und wie es im Untertitel hieß: „Die überparteiliche Wochenzeitung“ des NEUEN FORUM ROSSLAU. Möglich wurde dies durch die Unterstützung der Stadtverwaltung Ibbenbüren und von Bürgermeister Heinz Unland (seit 1993 Roßlauer Ehrenbürger). Im dortigen Rathaus war eine neue Offsetdruckmaschine beschafft worden, und so konnte die alte Maschine nebst einem Personal Computer der neuen und demokratischen Bürgerbewegung zur Verfügung gestellt werden. Das war ein abenteuerlicher Transport mit dem Wartburg des späteren Bürgermeisters von Rodleben, Wolfgang Schubert und dem PC zwischen den Beinen des Beifahrers, des späteren Bürgermeisters von Roßlau.
Möglich wurde es aber auch, weil sich viele Mitbürger enthusiastisch für die Erneuerung von Staat und Gesellschaft engagierten. In der Woche wurden Beiträge gesammelt und zusammengetragen, zwei Forum-Mitglieder brachten die alte Maschine in Stellung. Freitagnacht stellte der Pressesprecher des Neuen Forum Roßlau die in der Regel vierseitige Zeitung zusammen, die dann etwa ab 2.00 Uhr gedruckt werden konnte. Frühmorgens um 6.00 Uhr, 7.00 Uhr gingen die Wochenblätter auf die Reise. Als die Konsum-Kaufhalle am Schillerplatz öffnete, standen Mitglieder des Neuen Forum schon vor den Toren, um die neusten Nachrichten zur Wende zu verkaufen.
Buchdruckermeisterin Eleonore Ehrlich (1925-2002), die im Besitz der Rechte am „Roßlauer Wochenblatt“ war, hatte dem Neuen Forum Roßlau gestattet den Namen der ersten je in Roßlau erschienen Zeitung (1851) zu nutzen. Sie war wohl auch recht stolz, dass die jungen Leute die Tradition ihres Hauses und ihres Berufes hochhielten. Die Druckmaschine segnete aber bald das Zeitliche, und das Wochenblatt wurde kopiert.
Später erschien das Wochenblatt nur noch monatlich, aber stets mit interessanten Informationen und Diskussionen zur Stadtpolitik. Da die Fraktionen im Stadtrat Dessau-Roßlau im von Steuermitteln finanzierten Amtsblatt Gelegenheit zur kostenlosen Meinungsäußerung haben, ist es nicht zulässig mit Fraktionsgeldern noch eigene Publikationen zu finanzieren. Deshalb erschien im Juni 2007 die letzte Ausgabe des „Roßlauer Wochenblatts“. Es ist ein besonderes Kapitel der Roßlauer Wendegeschichte und des Bemühens mit den Bürgern über viele Themen der Stadtpolitik ins Gespräch zu kommen. Zahlreiche Abonnenten in ganz Deutschland bewiesen, dass das Blatt ziemlich dicht dran war am Nerv der (Roßlauer) Zeit.

18. Februar

Politische Umwälzungen führen zumindest in Deutschland fast gesetzmäßig zu Änderungen bei den Straßennamen. Oft werden auch gleich noch Denkmäler gestürzt. Man denke an das Lenin-Denkmal in Berlin, die „Fäuste“ in Halle, und Ministerpräsident Dr. Haseloff fragte anläßlich der Proteste gegen die Kürzungen des Landes bei der Theaterfinanzierung, warum das Marx-Denkmal noch auf dem Friedensplatz stünde.
Auch in Roßlau wurde 1990 angeführt von der Fraktion der SPD in der Stadtverordnetenversammlung eine Diskussion um die Straßennamen losgetreten. In Frage gestellt wurden die Rosa-Luxemburg-Straße, die OdF-Straße, die Straße der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (DSF), die Mitschurinstraße, der Ernst-Thälmann-Platz und der Platz des 1. Mai, die aber beide gar keine offizielle Wohnungs- oder Geschäftsadresse sind. Die Fraktion des Neuen Forum Roßlau setzte sich für den Erhalt der Würdigung von Rosa Luxemburg ein, denn schließlich war es ein Wort der polnisch-deutschen Sozialdemokratin und Mitbegründerin der KPD, das die Wende mit einleitete: „Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden.“
Seltsamerweise standen die Clara-Zetkin-Straße (früher Steutzer Straße) und die Karl-Liebknecht-Straße (früher Friedrich-, dann Hainichtstraße) nie zur Disposition.
Bei der Straße der DSF gab es in der Bevölkerung großes Erstaunen, weil kaum jemand mitbekommen hatte, dass der Rotdornweg umbenannt worden war. Bei der OdF-Straße gab es genauso viele Befürworter wie Gegner einer Umbenennung in den alten Namen Berliner Straße, der sich aber in großen Teilen der Bevölkerung erhalten hatte. Bei den Plätzen schlug die SPD Anhaltiner Platz und Schweinemarkt vor. Der Bürgermeister hielt hier entgegen, dass wenn schon die Namen geändert werden sollten, dann doch eher die ursprünglichen Namen wieder zur Geltung kommen sollten: Friedrichs- und Viehmarktplatz. Und wenn schon das Anhaltland Würdigung finden solle, dann doch mit der Bezeichnung Anhalter Platz, da sich die Bezeichnung Anhaltiner auf das Adelsgeschlecht der Askanier beziehe. Da half aber nicht einmal der alte Heinrich Lindner, der schon 1833 in seiner „Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt“ anmerkte, dass das „unsinnige Anhaltinisch verschwunden“ sei und nun zu hoffen sei, „daß auch Anhaltiner ihm folgen werde.“
Lediglich in der Mitschurinstraße (früher Moltkestraße) bekamen die Stadträte eine Abfuhr. Bei einer Bürgerversammlung im Biethe-Sportlerheim sprachen sich am 18. Februar 1991 alle Hausvertrauensleute gegen eine Umbenennung der Mitschurinstraße aus. Alle befragten Mieter hätten nichts gegen den sowjetischen Biologen, und hätte die Stadt jetzt nicht andere Sorgen?
So blieb es beim Straßennamen, aber alle anderen Namen wurden mehrheitlich von der Stadtverordnetenversammlung geändert. Die Namensänderungen traten am 1. Januar 1992 in Kraft. Ein Jahr lang blieben die alten Straßenschilder noch angebracht mit roten Klebestreifen durchgekreuzt.

PS. Der Oberbürgermeister antwortete dem Ministerpräsidenten seinerzeit, dass die Jugend angesichts der Finanzkrise Karl Marx gerade neu entdeckt.

Am 18. Februar 1985 eröffnete Lothar Hörnlein in der Hauptstr. 39 (ehemalige Fleischerei Specht) seinen Elektromeisterbetrieb und erarbeitete sich bald einen guten, weit über die Stadtgrenzen hinausreichenden guten Ruf. Heute führt Herr Erwin Schulenburg die Elektro-Hörnlein GmbH. Wir gratulieren ihm und seiner Belegschaft zum 30jährigen Jubiläum und wünschen auch weiterhin viel Erfolg und allzeit zufriedene Kunden.

19. Februar

Der Franzosenfreundliche Köthener Herzog August Christian (1769-1812) führte am 28. Dezember 1810 den „Code Napoleon“, das französische Gesetzbuch ein. Dem folgte im März 1811 die französische Verfassung. Das führte zu einer deutlichen Liberalisierung im Lande wie die Gleichstellung der Juden und die Abschaffung der Frondienste. Und obwohl der Senior Anhalts, Herzog Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) nach dem Tode August Christians am 5. Dezember 1812 den Code Napoleon wieder abschaffte, dürfte er noch im Erinnerung der Liberalen im Lande geblieben sein, denn 1848 wurde in Köthen die fortschrittlichste Verfassung Deutschlands verabschiedet: Alle Gewalt geht vom Volke aus.
In der Landesadministration des zum Rheinbund gehörenden Herzogtums Anhalt-Köthen kam es am 19. Februar 1811 zu einer Veränderung. Statt aus zwei bestand das Land fortan nur noch aus einem Departement mit sechs (statt bisher vier) Distrikten. Diese waren wiederum in Kantone und Munizipalitäten untergliedert. Roßlau bildete einen eigenen Kanton im fünften Distrikt.

20. Februar

Am 20. Februar 1947 beschloß die Stadtverordnetenversammlung Roßlau, das Schützenhaus für die FDJ herrichten zu lassen und die Frage der Errichtung eines Wirtschaftsbetriebes (Restaurant im Schützenhaus zur Verbesserung der Kostensituation) vorläufig zurückzustellen. Das Haus erhielt bald seine ganz eigene Zukunft. Das Schützenhaus wurde zunächst als Bäckerei für die Garnison und dann als Schule für die Kinder der in Roßlau und Umgebung stationierten Offiziere und Feldwebel genutzt. Später und bis zum Abzug der Truppen der GUS-Staaten war es dann Wohnheim der Zivilangestellten der sowjetischen Garnison.

21. Februar

Gibt es ein anderes Ereignis, das es dem 21. Februar 1215, der Ersterwähnung Roßlaus gleich tun könnte?
"Albertus de Rozelowe" trat damals als Zeuge in der Urkunde aus Lipehne über die Schenkung des Dorfes Lotschke (Lehnsdorf) an die Marienkirche in Coswig auf.
Zur Erinnerung an diesen Tag trugen sich am 21. Februar 2002 während einer Feierstunde im Ratssaal die ersten 30 Bürgerinnen und Bürger in die Bürgerrolle der Stadt ein.

Dennoch seien noch zwei weitere Ereignisse erwähnt.

Der letzte regierende Fürst von Anhalt-Zerbst und sein Geheimratskollegium erließen allerlei Verordnungen, die zum Teil an Lächerlichkeit kaum zu überbieten waren. Am 21. Februar 1792 wurde die Verordnung erlaßen, daß vor Bartholomaei (24.08.) keine Kartoffeln auf dem Markt verkauft werden sollen, weil nach dem Gutachten der Physici (Ärzte) der Genuß derselben schädlich ist

Und fast 200 Jahre später stellte am 21. Februar 1991 die Fraktion des NEUEN FORUM ROSSLAU in der Stadtverordnetenversammlung einen Dringlichkeitsantrag zum Erhalt des Werftstandortes und zur Übergabe eines Unterstützungsschreibens an die Werftarbeiter, die gerade die B 184 an der Zerbster Brücke besetzt hielten. Der gemeinsame Kampf war erfolgreich. Die Treuhandanstalt nahm den Schließungsbeschluss zurück und schrieb das Traditionsunternehmen erneut aus. Der Rest ist bekannt. Über 20 Jahre agiert die Werft als Teil der Rönner-Gruppe nun schon erfolgreich am Markt.

22. Februar

Das erste vom englischen General Faucit im Januar gemusterte Bataillon, das für den englischen Dienst bestimmt war, übernachtete am 22. Februar 1778 in Roßlau und Rodleben, bevor es über Dessau nach Stade weiterzog. Dort kam es am 1. April an, wo es am 21. April gemustert wurde. Doch schon vor Einschiffung nach Amerika (Kanada) am 23. April war ein Teil der Truppen desertiert. Die Soldaten kamen vor allem zum Schutz der Stadt Québec in Einsatz.

Am 22. Februar 1923 berichtete die Roßlauer Zeitung (Nr. 44): "Das diesjährige Hochwasser hat viel Ähnlichkeit mit dem vom Jahre 1862. Es hat zwar nicht ganz die Höhe desselben erreicht, trat aber zu derselben Zeit ein, wie in dem erwähnten Jahre. Auch der Frost, der damals gestattete, im Februar die Schlittschuhe in der Coswiger-, Schloß- und Elbstraße anzuschnallen und in diesen Straßen Schlittschuh zu laufen, hat sich genau so wieder eingestellt.“

Interessant ist neben dem nicht nur für die Schuljugend außergewöhnlichen Wintervergnügen die Straßenbezeichnung Coswiger Straße, da es diese schon längere Zeit nicht mehr gab. Es handelt sich um die Hauptstraße links und rechts der Rosselbrücke. Es ist immer wieder für Ortsfremde schwer die Häuser der Hauptstraße im Verlauf der Bundesstraße 187 zu finden. Einer Anregung des Bürgermeisters vor etwa zehn Jahren, diesen Teil in Coswiger Straße umzubenennen, wollte der Stadtrat seinerzeit nicht folgen.

23. Februar

Herzlichen Glückwunsch Sport- und Traditionsverein Meinsdorf e.V. zum Zwanzigjährigen. Am Rande des Baus des Europadorfs reifte der Gedanke mittels eines Vereines das Schwimmbad in Meinsdorf als Klubbad, also in Trägerschaft eines Vereins zu erhalten. Am 23. Februar 1995 wurde der Sport- und Traditionsverein Meinsdorf (STM) gegründet, der schnell neben der Freiwilligen Feuerwehr Meinsdorf zum Identitätsträger des „Hammers“ wurde, wie Meinsdorf seit alters her in Roßlau genannt wurde. Dem Verein gelang es auch in vorbildlicher Weise die so genannten Neu-Meinsdorfer zu integrieren. So darf mit Fug und Recht gesagt werden, dass der STM ein unverzichtbares Stück Meinsdorf geworden ist.

24. Februar

Am 24. Februar 1966 beschloß die Stadtverordnetenversammlung das „Programm der volkswirtschaftlichen Aufgaben der Stadt Roßlau für das Jahr 1966“. Als Schwerpunkte des Nationalen Aufbauwerks in Roßlau wurden festgelegt:
1. Umgestaltung des Marktplatzes mit dem Bau einer Maitribüne
2. Umgestaltung des Luchplatzes
3. Kultivierung der Biethe als Naturpark
4. Ausbau der Freilichtbühne Burg mit weiteren 300 Sitzplätzen und der Anlage eine Tanzfläche
5. Schaffung eines Verkehrsgartens

Nur ein Zeitzeuge weiß einzuschätzen, ob dieser Plan vollumfänglich erfüllt wurde. Eines kann auf jeden Fall gesagt werden. Der Marktplatz erhielt die Maitribüne. Ansonsten muss festgestellt werden, dass selten diese Pläne konkret abgerechnet wurden. Aber machen das unsere Politiker heute?

25. Februar

Am 01. März 1854 schrieb Pastor Wilhelm Laue in die Pfarr-Chronik (S. 45): "Am 25. Februar 1854 war in Roßlau und der Umgebung ein stürmisches Schneewetter von Nachmittags 5 Uhr an. Dasselbe tobte am heftigsten zwischen 6. und 7 Uhr Abends. Um diese Zeit blitzte es einige Male bei starkem Schneegestöber und zuletzt geschah ein furchtbarer Knall, der alles erschütterte. Der Blitzstrahl war in den Thurm der noch nicht ganz vollendeten neuen Kirche gefahren, hatte dessen oberen Theil mit einem hellen Feuerschein umgeben und das Gemäuer durchdrungen, aber ohne zu zünden und ohne weiteren Schaden. In der siebenten Abendstunde war auch der Blitzstrahl unter schrecklichem Getöse in den Schornstein der Lehrerwohnung zu Rodleben gefahren, und hatte dort den Ruß so entzündet, daß derselbe in hellen Funken heraus gekommen und auf das Strohdach des Nachbargehöftes gefallen war. Die Bewohner sind mit dem Schreck    davon gekommen und weiteres Unglück ist nicht geschehen."

26. Februar

Im vergangenen Jahr wurde die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland 60 Jahre jung (normalerweise sind die Amtsinhaber immer älter). Manche behaupten, sie sei die mächtigste Frau der Welt.
Stellen Sie sich vor, in allen größeren Gaststätten der Stadt hätten sich am 17. Juli 2014 die Bürgerinnen und Bürger versammelt, gemeinsam gegessen und einen Toast auf ihre Gesundheit und kluge Regierungsführung von Angela Merkel ausgesprochen. Das war früher gang und gäbe.
Am 26. Februar 1906 fand aus Anlaß der Silberhochzeit des deutschen Kaiserpaares und der Vermählung des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen (1883-1942) mit der Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg (1879-1964) am Vorabend eine patriotische Feier statt, bestehend aus Fackelumzug, Illumination und Festkommers im "Deutschen Kaiser" (Festrede von Pastor Lehmann) und im "Askanischen Hof" (Festrede von Pastor Müller).

Nach dem Tode von Bürgermeister und Ehrenbürger Emil Poetsch (1833-1908) hatte sich die Witwe Elbine (Alwine) Poetsch geb. Porse verw. Porse (um 1840-1928) wieder in ihre Heimatstadt nach Magdeburg zurückgezogen, wo sie am 07. Januar 1909 die Wilhelm Porse-Stiftung „mit dem Sitze in Roßlau-Anhalt“ errichtete, die bereits am 08. Januar 1909 vom Roßlauer Gemeinderat angenommen wurde. In Dankbarkeit über diese mildtätige Stiftung zugunsten von „bedürftigen, würdigen und in Rosslau ortsangehörigen Schüler(n) einer Baugewerkschule oder einer mittleren oder höheren Maschinenbauschule oder Kunstgewerbeschule“ beschloß der Gemeinderat am 26. Februar 1909, ihr zu Ehren "die Hainichtstraße fortan 'Porsestraße' zu benennen und den Namen Hainichtstraße auf die Verbindungsstraße zu übertragen, welche zwischen Friedrich- und Elbstraße projektiert ist". Diese Straße, die den Hainichtgraben queren sollte, ist nicht gebaut worden, und der Stadtrat hat im Zusammenhang mit der Ausweisung des Sanierungsgebietes „Altstadt Roßlau“ auch beschlossen auf eine derartige Erschließung für alle Zeiten zu verzichten.
Elbine Poetsch starb hochbetagt im Alter von 88 Jahren in Magdeburg, wo ebenfalls eine Porsestraße die Erinnerung an sie und ihren ersten Ehemann, den Großkaufmann Wilhelm Porse in Ehren hält.
Nachsatz: Die Porse-Stiftung ist die einzige der Stadt Roßlau, die bis auf den heutigen Tag nachwirkt. Heute werden die besten Schüler unseres Gymnasiums in den naturwissenschaftlichen Fächern ausgezeichnet.

27. Februar

Anläßlich seines 50. Geburtstages wurde Baudezernent Wolfgang Schmieder am 27. Februar 2007 mit dem Bandhauer-Preis der Stadt Roßau (Elbe) geehrt. Es war der insgesamt dritte, mit dem die Stadt verdienstvolle Persönlichkeiten ehrt. Am 22. März, dem 225. Geburtstag des Namensgebers des Preises wird gemäß eines Beschlusses des Haupt- und Personalausschusses des Stadtrates der vierte Bandhauer-Preis vergeben.

28. Februar

Gestern wurde das Kurt Weill Fest im Anhaltischen Theater Dessau feierlich eröffnet und wird am 4. März mit dem Konzert „Von der Elbe zum Hudson“ auch wieder zu Gast in der Endmpontagehalle des Elbewerkes sein. Ansgar Striepens und das Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt werden Lieder und Songs von der Müllerin über Mackie Messer bis Huckleberry Finn spielen.
Am 28. Februar 2005 traf die erste Veranstaltung des Kurt Weill Festes in Roßlau „Bill’s Ballhaus“ auf ein begeistertes Publikum. Die Schifferstadt hatte sich im Sturm in den Festspielkalender applaudiert. Das Fest zog bald vom Ratssaal in das Elbewerk um, und heute sind das von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung präsentierte „Podium junger Künstler“, der Jazz und das Elbewerk ein echter Festivalklassiker.

29. Februar

Diesen Tag gibt es bekanntlich nur aller vier Jahre. Das heißt, dass für eine Roßlauer historische Betrachtung nur 200 Tage zur Verfügung stehen.

Am 29. Februar 1992 stellten die Vertreter des Neuen Forum Roßlau auf dem Landesforum in Gnadau ihr „Besseres Elbekonzept“ vor. Im März wurden dafür Unterschriften gesammelt. Im Kern ging es darum, auf den Bau von Staustufen in der frei fließenden deutschen Elbe zu verzichten, indem zur Sicherung der Binnenschiffahrt die Bauwerke der Niedrigwasserregulierung (Buhnen, Deckwerke u.a.) saniert und die Schiffe der Elbe angepaßt werden. Daraus entstand die Idee für das EXPO 2000-Projekt „Flachgehendes Binnenschiff“ (FlaBi).

Und am 29. Februar 2004 sprengten Kameraden des THW Dessau im Rahmen einer Übung die letzten vier Gebäude der Semendria-Kaserne. Heute hat sich die Natur das Gelände schon fast komplett wieder zurück erobert, so dass die Kaserne kaum noch nachvollzogen werden kann. Den alten Roßlauern dürften aber die dreistöckigen Gebäude gegenüber vom Schwimmbad noch gut in Erinnerung sein.

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